Ein effizientes Betontransportsystem verbessert die Abläufe in Ihrem Betonfertigteilwerk. Eine Kübelbahn ist in vielen Fällen besonders gut geeignet.
Wie funktioniert eine Kübelbahn für den Betontransport?
Ein Betontransportsystem für ein Fertigteilwerk besteht aus verschiedenen grundlegenden Komponenten und Zusatzausrüstung. Die für das System erforderlichen baulichen Maßnahmen sollten bereits bei der Planung des Fertigteilwerks berücksichtigt werden.
Bild 1: Drehkübel an zwei Schienen
Bild 2: Klappenkübel
Die selbstfahrenden Kübel einer Kübelbahn werden von einem Elektromotor angetrieben und laufen auf Schienen. Die Transportbehälter bewegen sich entlang des Schienensystems.
Das Schienensysten ist entweder an den Stützen der Produktionshalle befestigt oder wird von einer separaten Stahlkonstruktion getragen. Insbesondere in einer alten Fertigteilfabrik ist ggf. eine separate Stahlkonstruktion erforderlich.
Betonkübel können auf einer oder zwei Schienen bewegt werden. Bei nur einer Schiene kann es jedoch zu seitlichen Schwingungen kommen. Die Ausführung mit zwei Schienen ist robuster und wird daher häufiger eingesetzt.
Das Schienensystem kann vielfältig angepasst werden, zum Beispiel durch:
- Kurven
- Steigungs- und Gefällestrecken
- Kreuzungen
Eine wesentliche Rolle im Transportsystem spielt der Betonkübel selbst. Der Kübel wird entweder durch Drehen oder durch Öffnen einer Bodenklappe entleert. Eine Bodenklappe ist optimal für kurze Transportwege, insbesondere bei kleineren Betonkübeln. Ein Drehkübel eignet sich gut für lange Transportwege und ein größeres Volumen.
Bild 3: Drehkübel an zwei Schienen mit 90°-Kurve
Wie wird der Betontransport gesteuert?
Ein zentraler Bestandteil des Betontransportsystems in einem Fertigteilwerk ist die Steuerung. Sie wickelt die Betonbestellungen ab und steuert den Kübeltransport zum jeweiligen Entladepunkt. Die Steuerung muss zuverlässig arbeiten, um eine reibungslose Produktion ohne Ausfallzeiten zu gewährleisten.
Eine Betonbestellung erfolgt von einem Bestellpunkt aus, der stationär installiert oder transportabel sein kann. Heutzutage werden Bestellungen hauptsächlich drahtlos über tragbare Geräte aufgegeben.
Eine moderne Steuerung arbeitet nahezu vollautomatisch. Sie kann die Betonkonsistenz sowie andere notwendige Parameter bedarfsgerecht justieren. Eingegangene Bestellungen werden in die Auftragswarteschlange gestellt.
Aufträge in der Warteschlange mit einer höheren Priorität können bei Bedarf vorrangig abgearbeitet werden. Aufträge mit Vorrangstatus können z. B. Maschinen betreffen, die kontinuierlich produzieren. Hier müssen Unterbrechungen in der Produktion unbedingt vermieden werden.
Eine Bestellung kann auch automatisch erfolgen. In diesem Fall folgt die Steuerung dem jeweiligen Herstellungsprozess unter Berücksichtigung des tatsächlichen Betonverbrauchs. So wird automatisch dafür gesorgt, dass sich immer genügend Beton im Betonbehälter der Maschine befindet.
Wie wird das Betontransportsystem dimensioniert?
Zunächst muss berechnet werden, wie viel Beton in welcher Häufigkeit an verschiedenen Stationen des Betonfertigteilwerks benötigt wird. Darauf basierend werden dann die benötigte Größe des Betonkübels und die Geschwindigkeit des Kübelbahnsystems bestimmt. Dies ist notwendig, um an jeder Entladestelle immer rechtzeitig die erforderliche Betonmenge bereitstellen zu können.
Bei größeren Anlagen lohnt es sich, die Produktions- und Transportvorgänge vorab zu simulieren. Ein zu kleines Betontransportsystem kann die Produktion verlangsamen oder sogar den Betrieb ganz stoppen.
Auch die Steuerung hat einen großen Einfluss auf die Vermeidung von Engpässen. Zusätzlich muss die Produktionsleistung der Betonmischanlage berücksichtigt werden. Wenn die Kapazität der Anlage zu gering ist, kann auch eine noch so leistungsfähige Kübelbahn dies nicht ausgleichen.
Welche Kosten müssen bei der Investition berücksichtigt werden?
Gut geplant ist halb fertiggestellt. Die Planungskosten eines Betontransportsystems sind im Verhältnis zum Anschaffungspreis der Kübelbahn sehr gering. Daher sollte die Planung sehr sorgfältig ausgeführt werden.
Zu den grundlegenden Investitionen für eine neue Anlage zählen:
- das Schienensystem
- die Stromversorgung
- der Kübelwagen
- die Anlagensteuerung mit Bestellsystem
- Übergabetrichter und ein Kübelwaschsystem
Die Kosten für die Installation umfassen die mechanische und elektrische Installation sowie eventuell notwendige zusätzliche Baumaßnahmen. Die Montage kann schlüsselfertig erfolgen oder mit eigenem Personal unter Aufsicht eines Richtmeisters durchgeführt werden.
Bild 4: Kübelbahn zur Versorgung einer Produktionsanlage
Wie werden die Betonkübel gereinigt und wie wird das Waschwasser recycelt?
Nachdem der Betontransport beendet ist, wird der Kübelwagen zu einer Reinigungsstation gefahren. Das Waschen kann manuell oder automatisch mit einem Hochdruckreiniger erfolgen. Drehkübel werden Im Automatikbetrieb gedreht und von unten gewaschen. Klappenkübel werden von oben gewaschen.
Die Reinigungsstation kann mit einem Recyclingsystem ausgestattet werden, das Zuschlagstoffe und Grauwasser trennt. Das Grauwasser wird zurück in die Betonmischanlage gepumpt, wo es für die Betonherstellung genutzt werden kann. Dies verringert den Bedarf an Frischwasser und spart so Kosten und schützt die Umwelt.
Bild 5: Automatische Reinigungsanlage in Betrieb
Zusammenfassung
Das Betontransportsystem für ein Fertigteilwerk muss unter Berücksichtigung möglicher zukünftiger Erweiterungen sorgfältig geplant werden. Eventuell muss der Mischer mit mehreren Öffnungen zur Entleerung ausgestattet werden. So können die Schienenstränge flexibel platziert werden. Die Baulichkeiten einer bestehenden Anlage können besondere Anpassungen erfordern.
Tecwill Betontransportsysteme für Fertigteilwerke
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